Aus Dir wird einmal etwas ganz Besonderes

Blogbeitrag "Die Gründerpersönlichkeit" Unternehmensberatung Elke Jurischjurisch
 

Ich war ein kluges Kind, konnte schon im Vorschulalter ganz ohne Mühe lange Texte für kleine Theateraufführungen auswendig lernen und brachte später aus der Schule ausnahmslos gute und sehr gute Zensuren mit nach Hause. Außer in Zeichnen und Sport. Doch das schien nicht so schlimm zu sein, Sport und Zeichnen waren in meinem Elternhaus nicht sehr hoch bewertet.

Meine Eltern waren stolz auf mich. Und ich glaubte ihnen, wenn sie sagten, dass aus mir mal etwas Besonderes wird, dass ich es einmal besser haben würde als sie und mein Geld leichter verdiene.

Auf Grund meiner schulischen Erfolge meinten sie auch, dass ich schon selber wisse, was ich einmal lernen oder studieren würde. Eine glatte Fehleinschätzung. Ich konnte gut auswendig lernen und war wahnsinnig ehrgeizig. Mehr nicht. Mein Ziel war die gute Schulnote, das eigentliche  Leben war weit weg. Über Ziele wurde nicht gesprochen: „Das Mädel weiß schon, was es tut!“ Weit gefehlt! In der Schule gut oder sehr gut zu sein, sein Abi mit sehr gut zu bestehen, sagt überhaupt nichts darüber aus, wie man auf das Leben da draußen vorbereitet ist.

Und so war ich vollkommen ratlos, als ich mich mit 17 Jahren für ein Studium bewerben sollte: Ich wusste nicht, was ich werden wollte. Was ist „etwas Besonderes“? 

Ich entschied mich nach vielen schlaflosen Nächten und Tränen für ein Gartenbaustudium an der Humboldtuniversität Berlin. Ja, ich bin Diplom-Gartenbauingenieur, Fachrichtung Obst- und Gemüsebau. Es war mit Sicherheit nicht mein Ding. Doch ich habe es durchgezogen und auch in diesem Beruf gearbeitet. Vielleicht auch aus Trotz. Denn oft bin ich belächelt worden: Warum bist Du nicht Ärztin geworden – Du hättest es drauf gehabt….

In den Neunzigern hat es mich dann total „entwurzelt“: Arbeitslosigkeit, ABM, wieder Arbeitslosigkeit. Wo war ich nur hingeraten? Heute weiß ich, dass es an mir selbst lag: Ich hatte keine Ziele, keine Richtung, und vor allem kein Selbstvertrauen mehr. Die Rettung kam in Form einer vom Arbeitsamt bezahlten Ausbildung zur Innovationsmanagerin. Dazu ein Praktikum in einer Unternehmensberatung. Hier kam ich in Kontakt mit Menschen, die eine klare Vorstellung von dem hatten, was sie wollten, und mit Gründern, mit jungen Unternehmern. Ihr Elan, ihr Mut waren ansteckend.

Ich sollte Gründerkurse organisieren. Wie das gehen könnte? Keine Ahnung – aber ich habe mich reingekniet, denn ich hatte seit langem ein klares Ziel vor Augen: Ich wollte die freie Stelle unbedingt haben, die hier zu besetzen war. Und ich habe es geschafft. Der 8.Juni 1998 war mein erster Arbeitstag als Regionalleiterin in dieser Unternehmensberatung. Ein klasse Gefühl. Etwas Besonderes? Für mich auf jeden Fall!

Vier Jahre habe ich als Angestellte gearbeitet, dann hatte mich das „Gründungsfieber“ endgültig infiziert. Seit Mai 2002 bin ich nun selbständige Unternehmensberaterin. Meine Vergangenheit ist wichtig für mich, denn sie hat mich vieles gelehrt, zum Beispiel

  • Wer kein Ziel hat und nicht weiß, was er will, bleibt unter Umständen ein ewig Suchender. Er kommt irgendwo an. Vielleicht ist es dort sogar schön, doch das ist ungewiss.
  • Es ist wichtig, mit Kindern über ihre Zukunft zu sprechen und über Chancen und Ziele. Die Erwartungshaltung, dass es etwas Besonderes machen sollte, reicht nicht. Sie kann auch eine Bürde sein.

Doch ich habe durch meine Vergangenheit auch Verständnis für Menschen, die eben auf der Suche sind und sich schwer damit tun, ihren Weg zu finden. Er ist nicht immer frei und gradlinig. Manchmal ist er ein echter Hindernislauf mit der einen oder anderen Sackgasse. Doch wie singt Heinz-Rodolf-Kunze?“…Ich geh´ meine eigenen Wege, ein Ende ist nicht abzuseh´n… eigene Wege sind schwer zu verstehen, sie entstehen ja erst beim Geh´n..“

Bleibt zum Schluss die Frage zu klären, ob jetzt aus mir etwas Besonderes geworden ist. Natürlich ist es das. Oder gibt es Zweifel daran? 😉

 

Für alle, die sich mit dem Thema „Ziele“ beschäftigen wollen, habe ich hier noch einige Buchtipps:

Dieses Buch mit einem Vorwort von Werber Tikki Küstenmacher ist als Arbeitsbuch gedacht und beinhaltet sozusagen eine „Schritt-für-Schritt-Anleitung“ dafür, wie man seine Ziele formuliert und sich dann auf den Weg macht, sie zu erreichen. … Eigentlich ist man aber bereits auf dem Weg, wenn man beginnt, mit dem Buch zu arbeiten. Was mich besonders fasziniert: Jörg Knoblauch geht in seinem Buch auf unterschiedliche Persönlichkeitstypen und deren Beson-derheiten hinsichtlich ihres Selbstmanagement ein. Seien Sie gespannt.

Hier geht es zum Buch

 

Dieses Buch hat als „Anleitung zum Erfolg“ hat mir viel gegeben. Und es beschreibt eine Form der Willensstärke, die nicht auf Kraft, sondern auf Beständigkeit setzt: „… Nicht Intensität und Ausdruck einer Willensäußerung, sondern Beständigkeit garantiert Erfolg auf lange Sicht. Nicht seine tonnenschweren Maschinen bestimmen den Kurs eines Schiffes, sondern eine federleich-te Kompassnadel. Mit ihrer Stetigkeit, mit der sie zum Nordpol zeigt, weist die dem Schiff seinen Weg …“ (Zitat aus der Einführung, Seite8) Sehr empfehlenswert!

 

Dieses Buch erscheint am 03.12.2018 als Taschenbuch. In der Ankündigung bei Amazon heißt es dazu „In diesem bisher unveröffentlichten Buch-Seminar lädt die Bestsellerautorin und Trai-nerin ihre Leser posthum zu einer spannenden Selbst-Inventur ein: Was wollen wir in unserem Leben erreichen? Welche Ziele haben wir? Und was sind die persönlichen Fixsterne, die alle anderen Ziele überstrahlen und dem Leben Tiefe verleihen?“ Das klingt spannend, und ich bin sicher, dass alle Fans dieser wunderbaren Frau auf ihre Kosten kommen. Ich jedenfalls habe es bereits vorbestellt…

 

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